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Intensiv. Spannend.
- Bewertet: Medium: Blu-ray
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Ich sah mir "Life" zum Filmstart im örtlichen Kino an. Zwar haben die vorab erschienen Trailer ja bereits auf eine düstere, bedrohliche Stimmung ala "Alien" hingedeutet. Im Nachhinein allerdings, war dieser Streifen dann doch um einiges düsterer und nervenaufreibender als gedacht. Mir gefiel von Beginn an, dass der Film kein gro... Ich sah mir "Life" zum Filmstart im örtlichen Kino an. Zwar haben die vorab erschienen Trailer ja bereits auf eine düstere, bedrohliche Stimmung ala "Alien" hingedeutet. Im Nachhinein allerdings, war dieser Streifen dann doch um einiges düsterer und nervenaufreibender als gedacht. Mir gefiel von Beginn an, dass der Film kein großes Fass auf machen will. Man lernt die Crew der ISS schnell kennen und bekommt die Rahmenhandlung geschildert. Sie fangen eine beschädigte Transporteinheit ab, die Proben von der Marsoberfläche enthält. Und nahezu zeitgleich beginnt sich auch das Szenario zu entwickeln. Denn die Proben vom Mars enthalten Leben! Zuerst mikroskopisch klein. Doch alsbald wächst ein komplexer Organismus heran. Diese Entwicklung bekommt der Zuschauer in einzelnen Zeitabschnitten auf der Raumstation vermittelt. Man sieht also immer Stück für Stück, wie dieses Alien größer wird und sich Extremitäten bilden. Dabei finde ich es lobenswert, dass der Film nichts von seinem Tempo einbüßen muss und sich in langweilige Darstellungen der Charaktere verirrt. Zwar wird dem Zuschauer von Anfang an klar wie jeder der einzelnen Besatzungsmitglieder der ISS so tickt und ob sie der entdeckten Lebensform mit Faszination oder Skepsis gegenüberstehen. Doch auch dies geschieht ohne weiter ins Detail zu gehen. Vielmehr steuert der Film geradewegs auf den Kern zu. Denn das Alien macht deutlich, dass es feindselig ist; greift die Besatzung an und wird zur Gefahr. Bereits hier kann "Life" mit überaus spannenden und nervenaufreibenden Momenten trumpfen, die einem mit den Zähnen knirschen lassen. Das Alien wächst weiter, damit steigert sich auch die Bedrohung. Wieder positiv hervorzuheben ist dabei, dass sich die Charaktere hierbei nicht untereinander zusätzlich das Leben schwer machen. Sie setzen sich zusammen und grübeln über eine Lösung nach, ganz ohne zwischenmenschlichen Konflikten. Das ist für mich sehr viel glaubwürdiger bei einer Truppe aus trainierten Austronauten. Und ich finde es gut, dass es auch genauso gemacht wurde. Sie beschließen also das Alien in einen kontrollierten Bereich der Station einzuschließen. Allerdings haben sie es nunmehr mit einem intelligenten Lebewesen zu tun, das nur ein Verlangen verspürt: Überleben. Und die Besatzung der ISS ist ihr dabei im Weg. Und schon bald sehen sich die verbliebenen Mitglieder der Mission dazu gezwungen im Ernstfall alles aufzugeben, um damit zu verhindern, dass dieses Wesen auf die Erde gelangt. "Life" schafft eine tolle Stimmung, vom Anfang bis Ende! Düster und bedrückend, handelt es sich hier um einen ausgewachsenen Horrorfilm. Einige Logikfehler und weitere Ungereimtheiten stören etwas, können aber den Gesamteindruck nicht sonderlich trüben. Ein Film, der von Anfang bis Ende nicht an Tempo verliert, um den mageren Plot künstlich zu strecken. Ein Film, der einfach gestrickt ist und ganz und gar auf Stimmung und Spannung aus ist. Mit zahlreichen Spezialeffekten auf der Höhe der Zeit, die besonders die Szenen im Weltraum und der Schwerelosigkeit cool aussehen lassen. Mit einem Soundtrack der etwas aus der Masse der üblichen Horrofilme empor schaut und mit tiefen theatralischen Bässen absolut zur Spannung beiträgt. Und alles mündet schließlich in ein überaus gelungenes Ende.