Von der Kunst über den eigenen Schatten zu springen - die Geschichte der Sommerschwester
Von den vier Season-Schwestern ist Summer, die Sommerschwester, die Verantwortungsbewusste und Fürsorgliche. Ihr Beruf als Grundschullehrerin und das zurückgezogene Leben in ihrem Cottage geben ihr den Halt, den sie als Kind vermisst hat. Sie ist in Wales geblieben, um auf der elterlichen Farm von Zeit zu Zeit das Chaos zu beseitigen, überfällige Rechnungen zu begleichen und sich um ihre jüngste Schwester Autumn zu kümmern. Als die kleine Phoebe neu zu ihr in die Klasse kommt, erwachen unliebsame Erinnerungen in Summer. Denn Phoebes Vater, der alleinerziehende Bryan, ist Musiker, der sein Geld auf Festivals verdient und mit seiner Tochter im Wohnmobil durch England tourt. Sex, Drugs and Rock'n'Roll - ist das auch Phoebes Welt? Und warum ist Summer das nicht egal?
Zweiter Band des großen Schwestern-Vierteilers:
Ein Haus mit mysteriöser Vergangenheit, ein walisischer Sommer voll Musik und Freundschaft
Weitere Bände der Serie, die im Lauf des Jahres 2024 erscheinen:
Band 1: Season Sisters - Frühlingsgeheimnisse
Band 3: Season Sisters - Herbstschatten
Band 4: Season Sisters - Winterhoffnung
Jeder Band der Serie kann unabhängig von den anderen gelesen werden.
Ich fand den Klappentext ganz ansprechend und habe mir das Buch wärmstens ans Herz legen lassen, und war also gespannt. Die „Season Sisters“ kommen gleich als ganze Reihe, es gibt insgesamt 4 Schwestern der Familie Season, und die Eltern – kreative Hippies – haben sie Spring, Summer, Autumn und Winter genannt. Der erste Band der Serie ist Spring gewidmet, ich bin jetzt mit Summer eingestiegen, und das hat gut geklappt, sprich, man muss diese Bücher nicht unbedingt in ihrer Erscheinungsreihe lesen. Jedes Buch ist wohl in sich abgeschlossen, auch wenn es natürlich immer ein kleines Wiedersehen mit den anderen Protas geben wird.
Also nun: hier geht es um Summer, um die 30, die „spießige“ der Schwestern. Spießig meine ich jetzt aber eher positiv im Sinne von gesettled; mit festem Job als Grundschullehrerin, einem kleinem eigenem Häuschen und kleinem Neuwagen vor der Tür. Als eigentlich ganz die verantwortungsbewusste und organisierte Schwester. Aber bei allem Wohl-geordnet-sein: Glücklich ist Summer nur bedingt, denn die Dämonen der Kindheit verfolgen sie immer noch. Die Kindheit mit ihren dauerbekifften Eltern hat tiefe Spuren auf ihrer Seele hinterlassen, und noch immer fühlt sich Summer für ihre unorganisierten Eltern und ihre jüngere Schwester Autumn verantwortlich; noch immer gibt sie ihr letztes Hemd (und den letzten Penny), um offene Rechnungen ihrer Eltern zu begleichen....das ist belastend, und als in Summers Klasse eine neue Mitschülerin auftaucht, deren alleinerziehender Vater als Berufsmusiker auf Festivals arbeitet, läuten bei ihr alle Alarmglocken. Summers Beschützerinstinkt erwacht – aber Phoebe und ihr Vater sollen es schaffen, sich in ihr Herz zu schleichen und alte Wunden zu heilen......jaaa, das spoiler ich jetzt mal, weil: hey, ist klar, das hier ist natürlich eine Lovestory, und wir verfolgen natürlich die Irrungen und Wirrungen zwischen Summer und Bryan :-)
Die Geschichte ist übrigens auf zwei Zeitebenen erzählt, und auf der zweiten Zeitebene sind wir etwa 130 Jahr früher bei der unglücklich verheirateten Deidre und den mysteriösen Thieves of Virgins“. Genau in der Gegend, in der Summer wohnt, machte diese Gang Jahrzehnte von sich reden: sie brachen in reiche Herrenhäuser ein, hinterließen nie eine Spur, stahlen wertvolle Kunstgegenstände und immer auch eine Frau des Hauses, die nie wieder gesichtet wurde. Dies konnte eine Dame des Hauses oder eine einfache Magd sein – sie verschwand ebenfalls spurlos.
Die beiden Geschichten werden recht clever miteinander verwoben, und das hat mich echt gepackt. Die Lovestory im hier und heute mit Summer fand ich – bei aller Sympathie, die ich für die Protas schnell gehegt habe – recht hervorsehbar, aber diese historische Story hatte was. Und die war auch nicht so vorhersehbar, fand ich. Also wie auch immer. Damit hatte die Autorin immer wieder meine volle Aufmerksamkeit. Deidres Lebens- und Liebesgeschichte war cool :-)
Der Schreibstil ist flott, die Geschichte lässt sich super gut weg lesen, die Charaktere sind greifbar und sympathisch, und von daher hat es Spaß gemacht , dabei zu sein. Insgesamt würde ich aber sagen, bei Summer und ihren Schwestern gibt es eine Menge Klischees, und ja, wie schon gesagt, ich fand einiges etwas hervorsehbar. Insgesamt eine schöne Sommergeschichte (sic!), die ich gerne gelesen habe, aber jetzt auch nichts, was mich nachhaltig beeindruckt hat.
Vielen lieben Dank an den Verlag und an Netgalley für das Rezensionsexemplar!
Summer ist Lehrerin in England. Sie liebt ihren Beruf und geht voll darin auf. Doch in ihrem Privatleben ist sie sehr einsam. Als Kind ist sie mit ihren drei Schwestern von ihren freigeistigen Eltern früh mit Dingen konfrontiert worden, die ein Kind nicht sehen sollte. Auch ansonsten wuchs sie eher verwahrlost auf. Heute kümmert sie sich immer noch um ihre jüngste Schwester, die noch bei den Eltern wohnt. In Folge ihrer eigenen Erlebnisse als Kind, hat sich Summer geschworen, nie wegzusehen, wenn sie merkt, dass ein Kind verwahrlost. Da kommt Phoebe in ihre Klasse. Das kleine Mädchen scheint mit ihrem Vater in einem Wohnmobil von Musik Festival zu Festival zu ziehen. Summer ist sofort alarmiert und macht sich große Sorgen. Da schlägt ihr der Vater der kleinen Phoebe vor, ihn besser kennenzulernen, um sich ein echtes Urteil bilden zu können.
"Season Sisters - Sommerstürme" ist ein wunderbarer Liebesroman, der still und leise erzählt wird und dabei doch große Gefühle aufzeigt. Neben der Geschichte von Summer und Bryan erzählt Anna Helford auch noch in Rückblicken die Geschichte von unzähligen englischen Frauen des letzten Jahrhunderts. Gekonnt verwebt sie beide Handlungsstränge. Man kann sich beim Lesen gar nicht entscheiden, in welche Erzählebene man jetzt gerne weiter lesen möchte, da beide unglaublich schön erzählt werden. Anna Helford skizziert sehr genau das Leben zur Jahrhundertwende, ist aber auch in der Gegenwart eine sorgfältige Beobachterin. Die Dialoge wirken in den Rückblicken immer etwas fremd, in der Gegenwart sind sie aber lebensnah und nachvollziehbar.
Ich fand besonders diese Verschränkung verschiedener Geschichten sehr gelungen. Normalerweise mag ich Romane mit Rückblicken nicht so gerne, aber dieser Roman hat mich überzeugt. Ich konnte beide Erzählebenen gut nachvollziehen und mich besonders gut in die Rolle der Lehrerin hineinversetzen. Auch der Ausblick auf die Fortsetzung hat mich gepackt und ich freue mich schon sehr auf Autums Geschichte!
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