In der "Kritik der Urteilskraft" untersucht Immanuel Kant die Grundlagen unseres ästhetischen Erlebens und das Prinzip des Geschmacks. Kant stürzt sich in die tiefen Gewässer der menschlichen Wahrnehmung und Erkenntnis und schafft es, die komplizierten Zusammenhänge zwischen Kunst, Natur und dem Begriff des Schönen zu entwirren. Sein literarischer Stil ist prägnant und wissenschaftlich, durchdrungen von einer klaren, logischen Argumentation, die den Leser dazu einlädt, über den bloßen Genuss von Kunst hinaus zu denken und sich mit solch zentralen Themen wie der Freiheit des Willens und der Zweckmäßigkeit der Natur auseinanderzusetzen. Diese Arbeit ist Teil von Kants kritischer Philosophie und bildet einen entscheidenden Übergang zur modernen Ästhetik. Immanuel Kant, einer der einflussreichsten Philosophen der Aufklärung, entwickelte seine Theorie der Urteilskraft zu einer Zeit, in der Europa von ideologischen Umbrüchen geprägt war. Seinen Gelehrtenweg an der Universität Königsberg, kombiniert mit seinem Interesse an Naturwissenschaften und Metaphysik, ermöglichte es ihm, tiefere philosophische Fragen zu formulieren und zu diskutieren. Kants Auseinandersetzung mit Ästhetik ist nicht zuletzt durch seine ethischen Überlegungen zum moralischen Handeln und der Einschätzung des Menschen als autonomen Wesen geprägt. Die "Kritik der Urteilskraft" ist nicht nur ein grundlegendes Werk für Studierende der Philosophie, sondern auch für Kunst- und Kulturinteressierte, die die komplexen Mechanismen der ästhetischen Wahrnehmung verstehen möchten. Diese Untersuchung bietet wertvolle Impulse, um das Wesen des Schönen und die Beziehung zwischen Mensch und Kunst neu zu reflektieren. Empfohlen für alle, die an den philosophischen Grundlagen des ästhetischen Erlebens interessiert sind.
"Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt"
Zitronenblau am 14.01.2010
Bewertungsnummer: 623163
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Kants KdU ist eine notwendig zu lesende Lektüre, das versteht sich eo ipso. Die KdU ist nicht nur Kants Versuch, die reine mit der praktischen Vernunft zu verknüpfen, sondern auch - und so habe ich dieses Werk vorrangig gelesen - dem Urteile nach, im Besonderen des Geschmackes (aus Gründen apriori), das Schöne und die Kunst zu besprechen. Es ist nicht möglich, den ganzen Inhalt hier wiederzugeben (ich spreche vom bestimmenden und reflektierenden Urteil, vom ästhetischen und vom teleologischen), die Kritik lässt die schöne Empfindung (unter Abgrenzung des Guten, Erhabenen und Angenehmen) zwar empirisch und damit irgendwie gesetzmäßig und logisch, aber eben doch als begriffslos die Objektivierung unerlaubt. Kant führt den Begriff des sensus communis ein - somit gelange der Mensch zu einem intersubjektivierbaren Urteile über das Schöne, kann ihm aber nicht das objektive Gesetz begrifflich machen, dem es obliege und somit ist dem ästhetischen Urteil keine Wahrheit im Sinne der Erkenntnis möglich. So liest man von der Vernunft, vom Verstande, vom Erkenntnisvermögen, dem Geschmacksvermögen, dem Vorstellungsvermögen und der Einbildungskraft, wandert von der Kunst zum Genie bis zum teleologischen Urteile, das das Schöne im Guten sucht, ganz metaphysisch, das die o. g. Brücke schlagen soll, das eine Art ethische Theodizee darstellt - ja, das letztlich der Mensch und sein Dasein "den höchsten Zweck selbst in sich" hat (§ 84). Auch ante-zipiert er Schillers Freiheitsformel, wobei ich gleich an dieser Stelle auf J. Kulenkampffs "Materialien zu Kants 'Kritik der Urteilskraft'" verweisen möchte mit weiterführenden und zusammenhängenden Schriften (u. a. von Schelling, Schiller, Goethe, Hegel und Schopenhauer).
Bei Kant ist allzuoft die Wiederholung bis zum Buche gegeben, was mich aber nicht stört, sondern die Grundsätze immer wieder in die Logik einbindet und sogar das Verständnis vereinfacht. Leider ist nicht alles ganz aktuell oder recht akzeptabel (z.B. die innere Teleologie per se), aber auch ist das Verhältnis von Kunst und Ästhetik nicht in Bezug auf die Erkenntnisfrage exakt expliziert - so mag das Werk sehr wohl Erkenntnischarakter haben, ist dies dann aber noch eine ästhetische Erfahrung?
Ich kann, ich muss dieses Buch jedem empfehlen. Generell gehören die drei Kritiken Kants in jedes Bücherregal. Bis heute hat er einen gewaltigen Einfluss auf Denken, Handeln und Fühlen. Und sein System von Verstand - Urteilskraft - Vernunft ist wahrlich ein zeitloses Meisterwerk der Menschheitsgeschichte!
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