Rezension
»Martina Clavadetscher hat einen Roman über künstliche Intelligenz geschrieben, wie es ihn noch nicht gab: formal avanciert und hochgradig sinnlich. Keine Dystopie mit raunender Technologiekritik, sondern ein waghalsiger Text, der den künstlichen Wesen Leben einhaucht. Im Roman wird spürbar, wie erst unsere Sehnsüchte und Nöte den Maschinen Macht verleihen. Clavadetscher verschmilzt die Erzählkunst mit den Mitteln von Lyrik und Drama. Und sie unterläuft die kategoriale Trennung zwischen Mensch und Maschine. Die Erfindung des Ungehorsams ist eine Hymne an das Erzählen als emanzipatorische und urmenschliche Kraft.« ("Jury des Schweizer Buchpreises")
»Martina Clavadetscher nutzt das uralte Potenzial des Erzählens als Möglichkeitsraum und erschafft das Zusammenleben von Mensch und Maschine neu – nicht als angstbesetzte Dystopie, sondern als utopische Gegenwart (die künstlichen Frauen gibt es ja tatsächlich). Erzählt wird dies mit staunenswerter Lebendigkeit und Humor. Die Faszination dieses Romans verdankt sich nämlich nicht nur seinen außergewöhnlichen Geschichten, dem anschaulichen Einblick in die Fabrikwelt in Guandong und dem teils befremdlichen Personal, sondern zuallererst Clavadetschers Sprache. Es ist eine Sprache voller Dinge und Gedanken, voller Bewegung und Lichtwechsel. In ihrem realitätsgesättigten und zugleich kunstvollen Erzählen verschmilzt die 41–jährige Autorin Lyrik, Drama und Prosa. Die Zeilenbrüche geben der verdichteten Sprache Rhythmus und Raum – und führen ins Freie, in die offene Welt unerhörter Geschichten. Auch das beweist dieses Buch: Schweizer Gegenwartsliteratur kann auch anders, als von eigenen Befindlichkeiten zu erzählen.« ("NZZ – Bücher am Sonntag")
»Was empfindet ein Roboter? Wie denkt ein programmierter Kopf? Kann künstliche Intelligenz über sich hinauswachsen? Faszinierend, wie Martina Clavadetscher diesen Fragen auf neuen Wegen begegnet. Statt wie so oft das männliche Schöpfergenie und seine Kreatur oder ein martialischer Aufstand der Maschinen stehen bei Clavadetscher die erfundenen weiblichen Eigenwilligen im Zentrum. Ihr KI-Roman wird so zur poetischen Hommage an die älteste Programmiersprache von allen, die Fantasie.« ("WOZ Die Wochenzeitung")
»Martina Clavadetscher schreibt in einer hinreißend fiebrig melancholischen Sprache, die selbst den Smog in China poetisiert. Und immer wieder sind da Sätze, die sich einprägen: ›Neugier ist eine furchtlose Kriegerin‹.« ("Westfälischer Anzeiger")
»Martina Clavadetscher gewann den Schweizer Buchpreis. Zu Recht! Mit ihrem lyrischen Roman wandelt sie auf den Spuren von Mary Shelley und erweckt Puppen zu Leben – wie einst der Wissenschaftler sein Monster in Shelleys Roman Frankenstein.« ("Blick Magazin")
»Als Leserin kann man sich vom rhythmischen Erzählfluss mitreißen lassen – und, kaum ist die letzte Seite gelesen, wieder von vorne beginnen, da sich einige Geheimnisse erst im letzten Teil erschließen.« ("Kulturtipp")
»Die Schweizer Roman- und Theaterautorin Martina Clavadetscher legt einen Text vor, der durch seine ausgeprägt rhythmische Sprache, unterstrichen durch die Typografie, zu Recht beeindruckt.« ("ekz Bibliotheksservice")
»Der Roman ist spannend geschrieben, die Handlungsstränge sind geschickt ineinander verwoben und werden dadurch erst nach und nach erkennbar. Ein faszinierender und fesselnder Roman – sehr empfehlenswert.« ("Biblio")