Schauspielerin Elena Uhlig und Spitzenköchin Maria Groß lieben gutes Essen und große Portionen. Da ist es gut, dass die eine hervorragend kochen und die andere, nun ja, gut essen kann. Klingt nach einem perfekten Team – mit genialen Koch-Hacks, einfacher saisonaler Alltagsküche und viel Spaß am Ratschen. Die beiden nehmen kein Blatt vor den Mund und unterhalten ihre Zuhörer mit Anekdoten zu den Gerichten und allerhand Lebensweisheiten. Die lockere Atmosphäre des Podcasts wird „eingefangen" und das Buch mit viel Persönlichkeit und Herz gestaltet. Vor allem sind die Rezept-Seiten mit Leben gefüllt in Form von Interviews (z.B. „Was kann ein Laie vom Profi lernen – und andersrum?“), Making-of-Fotos und Einblicken in den Podcast-Alltag. Plus: etwa 40 regionale, saisonale und unkonventionelle Rezepte, die schmecken – inklusive Einkaufslisten, Zubereitungsschritten und wichtigen Tipps für den Leser. Fett als Geschmacksträger spielt bei Maria Groß in der Küche eine wichtige Rolle. Denn Essen muss schmecken und es wird nicht an den guten Zutaten gespart! Da wird eine Prise Zucker schnell zum Schauer und bei einem Schuss Sahne wandert der halbe Becher ins Gericht. Kochen muss Spaß machen und schmecken: Von Senfeiern mit Blattspinat und Dill über Spargelsalat mit Frischkäse bis hin zu Rehfilet und zweierlei vom Sellerie – Marias Küche feiert die Regionalität und den guten Geschmack.
Vielen Dank für die gute Betreuung und den sehr guten Service. Insbesondere die stets aktuelle Information über den jeweiligen Bearbeitungsstatus hat mir sehr gut gefallen.
Lecker kochen ohne Schnickschnack - unterhaltsames Kochbuch zum immer wieder gerne Durchblättern und sich Inspirieren lassen
Hyperventilea am 02.02.2021
Bewertungsnummer: 1429621
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Als Schauspielerin Elena Uhlig in einer Talkshow die Profiköchin Maria Groß kennenlernt, ist ihr sofort klar, dass sie „etwas mit dieser Frau machen möchte“. Schließlich liebt sie Kochen und Essen. Herausgekommen bei der Zusammenarbeit ist der Kochpodcast „Groß und Fett“. Zum Podcast ist nun das gleichnamige, begleitende Kochbuch erschienen.
Zunächst erzählen die zwei Autorinnen darin in einem Steckbrief von sich und davon, wie alles begann, ehe sie sich „Grundzutaten“ widmen, 13 essentiellen „Geschmacksverstärkern“. Es folgt ein kleiner Theorieteil mit Haushalts- und Einkaufstipps, Anmerkungen zur Küchenausstattung, Koch- und Schnittechniken. Ganz wichtige Voraussetzung für erfolgreiches Kochen ist auch der Besitz einer guten Pfanne, wie Profiköchin Maria Groß anschaulich erläutert. Auf den nächsten Seiten finden sich „Kleine Gerichte“, eingeschoben wird z.B. ein Hinweis zur perfekten Ofentemperatur. Das anschließende Kapitel „Vegetarisches“ mit fleischlosen Gerichten enthält ein kulinarisches Interview mit den Autorinnen. Das Kapitel „Fleisch und Fisch“ beinhaltet neben vielen Rezepten einen Exkurs zum Thema „Entenbrust“ und Elenas persönliche Erfahrungsberichte zu Fisch, heißen Pfannen und Berührungsängsten. Auch wird die Wichtigkeit von Röstaromen und beherztem Würzen betont. Wie sollte es sein, endet alles mit Desserts, u.a. einem Bilderkochkurs für Crème Brûlée. Zum Schluss gibt es noch eine Sammlung von allerlei Bildern, die witzige Szenen mit den zwei sympathischen Autorinnen zeigen, deren gute Laune ansteckend wirkt.
Besonders hervorzuheben sind die wunderbaren, bunten Fotos der vorgestellten Gerichte, die Appetit, Lust aufs Kochen und großen Spaß machen.
Maria Groß formuliert das Ziel ihres Podcasts wie folgt: „Ich möchte unsere Zuhörer im Alltag abholen, ihnen zeigen, dass gutes Kochen nicht 100 Zutaten braucht, anstrengend und zeitaufwendig sein muss, sondern leicht von der Hand und zwischendurch gehen kann. Lass uns die Leute anregen, Neues auszuprobieren, ohne dass sie davor in die Kochlehre gehen müssen.“
Das ist ihr und Elena Uhlig mit diesem Kochbuch zweifellos gelungen. Die Rezepte sind einfach, aber keineswegs langweilig und problemlos nachzukochen. In der Regel braucht es für die Gerichte keine exotischen Zutaten, dafür aber meistens selbstgemachte Knoblauchpaste, die jetzt auch Einzug in meinen Kühlschrank gehalten hat. Manchmal hätte ich mir mengenmäßig etwas genauere Angaben in Gramm gewünscht, Kartoffeln können ja z.B. durchaus ganz unterschiedlich groß sein und benötigen dann auch eine unterschiedliche Menge an Soße.
Bei Kochbüchern die richtige Mischung zwischen theoretischem Kochwissen und praktischen Rezepten zu finden, ist eine Gratwanderung. Zuviel „Technik“ wirkt trocken, man möchte doch eigentlich ohne großes „Vorgedöns“ loskochen. Zu viele Rezepte „erschlagen“ die Leser leicht und verursachen schon mal Orientierungslosigkeit. Das Kochbuch „Groß und Fett“ hat für mich genau die richtige Mischung. Die Theorie ist derart unterhaltsam formuliert, dass ich oft gar nicht merkte, dass ich gerade etwas Wichtiges lerne. Lange habe ich bestimmte Kochunarten gepflegt, wie in Panik heiße Pfannengriffe zu umklammern, anstatt die Pfanne einfach vom Herd zu nehmen oder völlig kopflos nach dem richtigen Platz für Deckel zu suchen, die überall nur im Weg sind. Dieses Kochbuch hat mir gezeigt, ich bin erstens nicht allein mit meinen Problemen und es gibt zweitens entspannte, einfache Lösungen dafür.
Für mich ein amüsantes, bodenständiges, rundum gelungenes Kochbuch, das ich sicher immer wieder gerne anschauen werde, um mir Inspiration zu holen.
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