Spiegel, das Kätzchen. Ein Märchen
Band 19453

Spiegel, das Kätzchen. Ein Märchen

Keller, Gottfried – Deutsch-Lektüre, Deutsche Klassiker der Literatur – 19453

Aus der Reihe

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Beschreibung

Details

Einband

Taschenbuch

Erscheinungsdatum

17.07.2019

Verlag

Reclam, Philipp

Seitenzahl

72

Beschreibung

Details

Einband

Taschenbuch

Erscheinungsdatum

17.07.2019

Verlag

Reclam, Philipp

Seitenzahl

72

Maße (L/B/H)

14,7/9,8/0,7 cm

Gewicht

42 g

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-15-019453-9

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Erst kommt das Fressen, dann die Moral

Aischa aus Kissing am 26.01.2024

Bewertungsnummer: 2117225

Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Gottfried Keller veröffentlichte sein Kunstmärchen "Spiegel, das Kätzchen" erstmals innerhalb seines Novellenzyklus´ "Die Leute von Seldwyla" (1856 - 1874). Wie in vielen typischen Märchen ist die Hauptfigur ein sprechendes Tier, genauer gesagt ein Kater namens Spiegel. Während ich im realen Leben Anthropomorphismus von Tieren sehr kritisch sehe, ist es in der Literatur ein legitimes Stilmittel. Und Keller versteht es ganz geschickt, seinem vierbeinigen Protagonisten nur gerade so viel menschliche Eigenschaften zuzuschreiben, wie es die Geschichte erfordert, und Spiegel dennoch zahlreiche für Katzen typische Eigenschaften und Verhaltensweisen zu lassen. Die Geschichte erinnert an einige Märchen der Gebrüder Grimm, etwa "Hänsel und Gretel" oder "Der gestiefelte Kater", aber auch Anklänge an die Erzählungen aus "Tausendundeine Nacht" sind zu finden. Sprachlich war der Text für mich zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, aber da nicht allzu viele heutzutage nicht mehr gebräuchliche Wörter verwendet werden, kann man diese gut nachschlagen, ohne sehr aus dem Lesefluss zu kommen. Die Erzählung ist in eine Rahmenhandlung und eine Binnengeschichte unterteilt. An manchen Stellen wird die Handlung so schräg, dass es mir selbst für ein Märchen zu übertrieben erschien, aber vielleicht wollte Keller hier seine abergläubischen Zeitgenoss*innen einfach etwas veralbern. Gut gelungen ist die Darstellung, wie sich der Charakter eines Tieres wie eines Menschen durch die Lebensumstände ändern kann. Mit genauer Kenntnis der Biografie Kellers sind noch tiefergehende Deutungen des Märchens möglich, auf die ich jedoch an dieser Stelle nicht eingehen möchte.
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Erst kommt das Fressen, dann die Moral

Aischa aus Kissing am 26.01.2024
Bewertungsnummer: 2117225
Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Gottfried Keller veröffentlichte sein Kunstmärchen "Spiegel, das Kätzchen" erstmals innerhalb seines Novellenzyklus´ "Die Leute von Seldwyla" (1856 - 1874). Wie in vielen typischen Märchen ist die Hauptfigur ein sprechendes Tier, genauer gesagt ein Kater namens Spiegel. Während ich im realen Leben Anthropomorphismus von Tieren sehr kritisch sehe, ist es in der Literatur ein legitimes Stilmittel. Und Keller versteht es ganz geschickt, seinem vierbeinigen Protagonisten nur gerade so viel menschliche Eigenschaften zuzuschreiben, wie es die Geschichte erfordert, und Spiegel dennoch zahlreiche für Katzen typische Eigenschaften und Verhaltensweisen zu lassen. Die Geschichte erinnert an einige Märchen der Gebrüder Grimm, etwa "Hänsel und Gretel" oder "Der gestiefelte Kater", aber auch Anklänge an die Erzählungen aus "Tausendundeine Nacht" sind zu finden. Sprachlich war der Text für mich zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, aber da nicht allzu viele heutzutage nicht mehr gebräuchliche Wörter verwendet werden, kann man diese gut nachschlagen, ohne sehr aus dem Lesefluss zu kommen. Die Erzählung ist in eine Rahmenhandlung und eine Binnengeschichte unterteilt. An manchen Stellen wird die Handlung so schräg, dass es mir selbst für ein Märchen zu übertrieben erschien, aber vielleicht wollte Keller hier seine abergläubischen Zeitgenoss*innen einfach etwas veralbern. Gut gelungen ist die Darstellung, wie sich der Charakter eines Tieres wie eines Menschen durch die Lebensumstände ändern kann. Mit genauer Kenntnis der Biografie Kellers sind noch tiefergehende Deutungen des Märchens möglich, auf die ich jedoch an dieser Stelle nicht eingehen möchte.

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Ein Klassiker in modernem Gewand

Bewertung am 29.07.2020

Bewertungsnummer: 373856

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Spiegel ist ein Kater, der bei einer ältlichen Frau lebt. Sie gibt so gut auf ihn acht, sein Fell ist so seidig wie es einer Katze wie ihm geziemt. Innig kümmert sich die alte Dame um ihn, und als Dank kümmert er sich um die Mäuse des Anwesens. Als die Dame verstirbt, kommen die Erben Erben und verkaufen das Haus. Den armen Spiegel setzen sie vor die Tür. Der Kater ist darauf angewiesen sich selbst zu versorgen, was ihm mehr schlecht als recht gelingt. Er findet nur spärlich Essen und magert zunehmend ab. Da läuft ihm der Stadthexenmeister Pineiß über den Weg, der die Gelegenheit ergreifen will und dem Kater ein Geschäft anbietet, von dem nur er selbst profitiert. Pineiß will den Kater mit allerhand Leckereien füttern, um ihm beim nächsten Vollmond den Schmer des dann hoffentlich dicken Katers abzunehmen. Der geschwächte Spiegel willigt ein und unterzeichnet den Vertrag. Die Leckereien von sahniger Milch bis zu gebratenem Geflügel bekommt er. Mit der Lebenskraft kommen auch Spiegels Sinne wieder und er muss sich eingestehen, dass es kein gutes Geschäft ist, wenn er mit der Abnahme des Schmers auch sein Leben verliert, denn das ist, was ihm passieren wird. Von nun an mäßigt er seine unersättliche Gier beim Essen, um nicht so dick zu werden, dass ihn der Hexenmeister töten würde. Dieser bemerkt Spiegels Vorhaben, und weil er sich betrogen fühlt, sperrt er die Katze in einen Käfig, um sie zu mästen. In seiner Gefangenschaft erzählt der Kater Herrn Pineiß die Geschichte von einem Schatz, den seine alte Besitzerin in einem Brunnen versteckt hat und mit einer List gelingt es dem Kater aus seinem Vertrag herauszukommen. Auf das Buch bin ich gestoßen, als ich eine Vorschau der Insel-Bücherei durchgeblättert habe, und mittlerweile ergibt es sich, dass ich immer, wenn ich Bilder von Joelle Tourlonias sehe, mitten in der Bewegung innehalte, um zu schauen. Die Illustrationen haben mich dazu veranlasst diesen Klassiker für mich zu entdecken.
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Ein Klassiker in modernem Gewand

Bewertung am 29.07.2020
Bewertungsnummer: 373856
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Spiegel ist ein Kater, der bei einer ältlichen Frau lebt. Sie gibt so gut auf ihn acht, sein Fell ist so seidig wie es einer Katze wie ihm geziemt. Innig kümmert sich die alte Dame um ihn, und als Dank kümmert er sich um die Mäuse des Anwesens. Als die Dame verstirbt, kommen die Erben Erben und verkaufen das Haus. Den armen Spiegel setzen sie vor die Tür. Der Kater ist darauf angewiesen sich selbst zu versorgen, was ihm mehr schlecht als recht gelingt. Er findet nur spärlich Essen und magert zunehmend ab. Da läuft ihm der Stadthexenmeister Pineiß über den Weg, der die Gelegenheit ergreifen will und dem Kater ein Geschäft anbietet, von dem nur er selbst profitiert. Pineiß will den Kater mit allerhand Leckereien füttern, um ihm beim nächsten Vollmond den Schmer des dann hoffentlich dicken Katers abzunehmen. Der geschwächte Spiegel willigt ein und unterzeichnet den Vertrag. Die Leckereien von sahniger Milch bis zu gebratenem Geflügel bekommt er. Mit der Lebenskraft kommen auch Spiegels Sinne wieder und er muss sich eingestehen, dass es kein gutes Geschäft ist, wenn er mit der Abnahme des Schmers auch sein Leben verliert, denn das ist, was ihm passieren wird. Von nun an mäßigt er seine unersättliche Gier beim Essen, um nicht so dick zu werden, dass ihn der Hexenmeister töten würde. Dieser bemerkt Spiegels Vorhaben, und weil er sich betrogen fühlt, sperrt er die Katze in einen Käfig, um sie zu mästen. In seiner Gefangenschaft erzählt der Kater Herrn Pineiß die Geschichte von einem Schatz, den seine alte Besitzerin in einem Brunnen versteckt hat und mit einer List gelingt es dem Kater aus seinem Vertrag herauszukommen. Auf das Buch bin ich gestoßen, als ich eine Vorschau der Insel-Bücherei durchgeblättert habe, und mittlerweile ergibt es sich, dass ich immer, wenn ich Bilder von Joelle Tourlonias sehe, mitten in der Bewegung innehalte, um zu schauen. Die Illustrationen haben mich dazu veranlasst diesen Klassiker für mich zu entdecken.

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von Gottfried Keller

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