Nach zehn Jahren in der Gewalt ihres brutalen Peinigers gelingt der 19-jährigen Madelin McFarland die Flucht. Ihre Mutter Susan ist überglücklich, die totgeglaubte Tochter in die Arme schließen zu können. Doch wenige Stunden später ist Madelin erneut verschwunden, Susans Mann liegt schwer verletzt in der Küche, und ihre jüngere Tochter Harper ist so verstört, dass sie kein Wort mehr spricht. Detective Sergeant Kate Fincher von der Polizei Edinburgh setzt alles daran, Madelin zu finden. ‹Amy›, wie sich die junge Frau nun anscheinend nennt, flieht in die Highlands – doch vor wem?
Da ich und mein Mann vor Jahren die Highlands bewandert haben, MUSSTE ich das Buch in diesem Setting lesen. Die majestätische Tristesse und die dunkle Stimmung wurden lebensecht beschrieben. Die Autorin schafft es, ohne überflüssige Metaphern und lyrische Seiltänze den Lesefluss und das Lesetempo straff und spannend zu halten und beschreibt die Umstände aller beteiligten Person in der Ich-Form in einer sehr starken Intensität. Viele Male lässt uns die Autorin mit eigenen Vermutungen zum Täter auflaufen und lässt den Leser bewusst im Trüben fischen, während man gebannt und nervös die Story verschlingt, die sich tatsächlich überraschend in zwei Fälle aufsplittet.
Hie und da ist für mich trotzdem nicht alles restlos aufgeklärt - aber die Gänsehaut bleibt. Fazit: Für die Kürze des Buches (280 Seiten) erhält der Leser eine tiefe Story mit grausigen Wendungen und einer Spannungsschraube, die durchgehend quälend an den Nerven zerrt. (Triggerwarnung: Kindesmissbrauch.)
In „Wenn ich tot bin“ ,überrascht Karen Sander dieses Mal mit einem Stand Alone.
Und hin und wieder finde ich es wirklich toll, mal keine Reihe zu lesen.
Und auch wenn es relativ kurz mit seinen 288 Seiten ist, so ist es unglaublich spannend, vielschichtig und tiefgreifend.
Der Schreibstil der Autorin ist ungemein fesselnd, mitreißend und bildhaft.
Mit der beklemmenden und leicht düsteren Atmosphäre, hatte mich die Autorin sofort.
Man erfährt hierbei unterschiedliche Perspektiven, wodurch ich am Anfang schon etwas zu tun hatte, sie auseinanderzuhalten.
Auch wenn diese namentlich in der Überschrift gekennzeichnet sind.
Dabei kann ich gar nicht sagen, welcher Protagonist mich am stärksten beeindruckt hat.
Kate, Susan und Amy sind unglaublich tolle Charaktere. Menschlich, zerbrechlich. Aber auch stark und mutig.
Besonders bei Susan und Amy spürt man, wie gebrochen ihre Seelen sind. Die Einsamkeit, die Leere, die Angst und Verzweiflung. Unglaublich gut spürbar.
Es lässt dich nicht los und berührt etwas in dir. Du spürst, wie sie immer tiefer fallen, kannst es jedoch nicht aufhalten oder abfedern.
Das ist unglaublich schmerzhaft und tragend.
Aber auch die Antagonisten machen unglaublich viel Spaß, Karen Sander gibt Ihnen immer wieder ein neues Gesicht und du hast das Gefühl, völlig verwirrt in der Gegend herumzuirren. Weil du nie sicher sagen kannst, wer sich hinter den namenlosen Gesichtern verbirgt. Das ist äußerst raffiniert und brillant.
Mit ihrer Authentizität, ihrer Persönlichkeit und der Lebendigkeit konnten sie mich wahnsinnig für sich einnehmen.
Der Einstieg war unglaublich spannend. Zumal man das Gefühl hat, zu wissen, womit man es hier zu tun bekommt.
Doch die Autorin nimmt dir schnell die Zügel der Gewissheit us der Hand und führt dich stattdessen in ein Teil aus Angst, Perfidität und Verzweiflung.
Bei dieser Arroganz und Empathielosigkeit wurde mir ganz anders.
Zum einen haben wir Opfer, dann Täter und Ermittler und das hat Karen Sander einfach großartig ausgearbeitet.
Zumal sie wieder mal aufzeigt, wie wenig du dein Umfeld kennst.
Wie kann man so blind, so vertrauensvoll sein?
Was sagt das über dich selbst aus?
Die Story entwickelt sich rasant, wird beklemmend und erstaunlich komplex.
Sie baut Twists ein, die ich so niemals erwartet hätte, die dem Ganzen aber eine tiefgreifende Wirkung und viel Dramatik verliehen haben.
Sie baut dabei ernste und sensible Themen ein, die sehr heftig sind und mich menschlich gesehen sehr schockiert und erschüttert haben.
Darüber hinaus geht die Geschichte auch unglaublich ans Herz. Man fühlt so viel Tragik, so viel Schmerz und Ausweglosigkeit.
Sie dringt tief in die Psyche ein und zeigt, wie leicht die menschliche Seele zerstört werden kann.
Ich bin wieder absolut begeistert.
Unbedingt lesen.
Fazit:
Karen Sander ist seit jeher eine unglaublich tolle Autorin.
Mit „Wenn ich tot bin“ konnte sie mich sehr begeistern, zumal es überraschend vielschichtig, ernst, aber auch sehr emotional ist.
Ein Thriller, der sensible und ernste Themen behandelt, dabei mit sehr viel Feingefühl aufwartet und schlichtweg mit großartigen Charakteren punktet.
Beklemmend, verstörend und nervenaufreibend.
Unbedingt lesen.
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