John Carpenters Horrorklassiker mit „Halloween“-Star Jamie Lee Curtis und „Psycho“-Hauptdarstellerin Janet Leigh: In Antonio Bay feiern die Bewohner den hundertsten Jahrestag der Ortsgründung, doch die Vergangenheit holt die Stadt wieder ein. Denn vor genau 100 Jahren tauchte hier etwas Böses aus dem Nebel auf und jetzt ist es zurückgekehrt. Fliehen Sie vor dem Nebel!Der US-amerikanische Regisseur, Drehbuchautor, Produzent, Schauspieler und Musikkomponist John Carpenter gilt bei vielen als Erfinder des neuzeitlichen Horrorfilms und ist einer der renommiertesten Regisseure, die das Horror- und Science-Fiction-Genre hervorgebracht hat. Er gewann mit seinem ersten Kurzfilm „The Resurrection of Bronco Billy“ direkt seinen ersten Oscar. Als schöpferischer Musikliebhaber komponierte er für fast all seine Filme den Soundtrack selbst. Drei Carpenter Kult-Filme erscheinen nun erstmals aufwendig in 4K restauriert inklusive neu produziertem umfangreichem Bonusmaterial, neben „The Fog“ auch „Sie leben“und „Die Fürsten der Dunkelheit“.
Ich kenne Leute, die halten "The Fog" für einen Genre-Meilenstein. Ich sag's gleich vorweg: Ich kann ihre Begeisterung nicht ganz nachvollziehen und schon gar nicht teilen.
Für mich ist "The Fog" auch nach dem x-ten Sehen das, war er immer war: ein Paradebeispiel für ein "guilty pleasure". Ein Film, der für mich die perfekte Unterhaltung für einen schummrigen Halloween-Abend ist. Weil ich ihn, genau wie den Gespensterkarneval, nicht wirklich ernst nehmen kann und er ähnlich kitschig daherkommt. Fanboys und -girl werden mich bereits ejtzt hassen, aber sei's drum - wenn ich an Horrofilme denke, die mich nachhaltig unangenehm berührt haben, denke ich eher an Stanley Kubricks "The Shining" oder auch Andrés Muschiettis "Mama", auch George Sluizers "Spurlos" fällt mir ein, der ganz auf eine übernatürliche Komponente verzichtet, mir aber trotzdem wirklich Grauen eingeflößt hat.
Je nun, genug der Schelte und der Vergleiche, hier soll's schließlich in erster Linie um die Blu Ray-Fassung gehen, und die ist für meine Begriffe über jeden Zweifel erhaben und ganz und gar vorbildlich. Das fängt beim blitzblank aufpolierten Film an, dessen Bild man sein Alter wirklich nur ganz bedingt ansieht - ich staune wirklich immer wieder, was man heutzutage aus Jahrzehnte alten Filmen machen kann. Wer Carpenters B-Perle liebt und bislang nur eine verwaschene DVD-Version im Regal stehen hat, darf diese ohne zu zögern ausrangieren und durch diese Fassung ersetzen.
Die erste von zwei Blu Rays in dieser Ausgabe bietet den eigentlichen Film, den man sich auf Wunsch mit einem von zwei Audiokommentaren zu Gemüte führen kann. Der erste der beiden stammt von John Carpenter und Produzentin Debra Hill, und tatsächlich hat er "The Fog" in meinen Augen teilweise rehabilitiert. Carpenter und Hill plaudern nämlich nicht nur sehr kregel und unterhaltsam aus dem Nähkästchen, sondern vermitteln sehr überzeugend den Eindruck, dass man sich wirklich nach Kräften darum bemüht hat, das Meiste aus einem beschränkten Budget zu machen - ich glaube, wenn man diesen Faktor im Hinterkopf behält, dann sieht man den Film noch einmal mit anderen Augen.
Mich haben die Ausführungen der beiden immer mal wieder an Interviews mit dem legendären Regisseur Jack Arnold erinnert. Der Mann, dem wir Klassiker wie "Tarantula" und "Der Schrecken vom Amazonas" verdanken, hatte, glaube ich, auch jenen gewissen Erfindungsreichtum, den man braucht, wenn man Kino machen möchte, dem man das Schmalspurbudget zumindest nicht sofort auf den ersten Blick ansieht. Tatsächlich finde ich, dass "The Fog" ein durchaus ansprechend in Szene gesetzter und stimmungsvoll ausgeleuchteter Film ist, und die Besetzung kann sich ebenfalls sehen lassen.
Der zweite Kommentar ist nicht minder hörenswert. Er stammt von Hauptdarstellerin Adrienne Barbeau sowie einigen ihrer Darsteller-Kollegen, und er vermittelt zeitweise den Eindruck, als wohne man einem Klassentreffen bei - wer Audiokommentare grundsätzlich für ein attraktives Ausstattungsmerkmal einer DVD oder Blu Ray hält, kommt bei dieser Ausgabe von "The Fog" wirklich auf seine Kosten.
Eine Erwähnung wert ist in diesem Zusammenhang sicher, dass man beide Kommentare deutsch untertitelt hat. Die Übersetzung mag alles andere als perfekt sein ("pulleys'n cables" etwa hat der Übersetzer offensichtlich einfach nicht verstanden, sonst schlüge er nicht die sinnlose Übersetzung "Polizeikabel" vor; und eine "sound stage" ist im Deutschen auch weder eine Ton- noch eine Klangbühne, sondern schlicht "das Studio"), verständlich ist sie meist aber allemal.
Auch zum Rest des durchaus üppigen Bonusmaterials, das sich mehrheitlich auf einer eigenen zweiten Disc findet, werden deutsche Untertitel angeboten - ein nettes Entgegenkommen für alle, deren Schulenglisch mit den Jahren etwas rostig geworden ist, und alles andere als eine Selbstverständlichkeit.
R e s ü m e e
Toll aufpolierte und vorbildlich ausgestattete Version eines Horrorfilm-Klassikers. In Summe hat das umfangreiche Bonusmaterial tatsächlich dazu beigetragen, dass Regisseur Carpenter in meiner Achtung gestiegen ist - ein versierter Handwerker ist der Mann allemal, und für meine Begriffe schätzt er auch seine Fähigkeiten als Komponist realistisch nd angenehm bescheiden ein. Unterm Strich bleibt für mich nach dem erneuten Wiedersehen nur eine Frage wirklich offen: Warum, zum Deibel, traut der Mann seinen Bilder nicht genug über den Weg, sondern meint, er müsse wirklich jede Szene des Films mit unheilvoll wabernder Effektmusik unterlegen ... ? Für meine Begriffe wäre weniger hier wirklich mehr gewesen; das fällt mir an vielen Filmen Carpenters auf (und dabei outet sich der Mann in einem Beitrag als Fan des großen Bernard Herrmann, den z.B. auch der wunderbare Jerry Goldsmith immer als Mentor und Vorbild genannt hat).
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