
Lexikon der überflüssigen Dinge
Wie man ohne Luxus glücklich wird
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Beschreibung
Details
Format
ePUB
Kopierschutz
Nein
Family Sharing
Ja
Text-to-Speech
Ja
Erscheinungsdatum
05.10.2009
Verlag
Rowohlt Verlag
Unser Alltag ist überfrachtet mit Dingen, die wir nicht wirklich brauchen, die Zeit, Geld und Lebensqualität stehlen. Ein Handy muss heute fotografieren, mailen, im Internet surfen, waschen und bügeln, Filmclips abspielen und MP3-Musikdateien wiedergeben können. Vor jeder Ampel drängen sich Geländewagen, mit denen man Sibirien durchqueren könnte, und bevor wir uns zum Frühstück niedersetzen, bedienen wir ein Dutzend Küchengeräte. Mit Witz und Ironie lichtet Alexander von Schönburg das Dickicht, das uns ständig umgibt. Sein Lexikon reicht von A (wie «Anrufbeantworter») bis Z (wie «Zigarette danach»). Dazwischen finden sich so überflüssige Dinge wie «Beziehungskrisen», «Dekotomate», «Horoskop», «Lavalampe», «Pikkolöchen» oder «Zahnbürste, elektrische», auf dem Prüfstand stehen Verhaltensweisen (nachts zu Fuß allein vor einer roten Ampel warten), Geisteshaltungen (sich unnötig Sorgen machen) und Redewendungen («Ich sag mal so»). Eine Gebrauchsanweisung für den modernen Menschen, die hilft, mit Anstand und Würde durchs Leben zu kommen.
Das meinen unsere Kund*innen
Bleibt unter seinem Potential
lady_st.germain am 17.07.2007
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Ich hatte dieses Buch angeregt durch die "Kunst des stilvollen Verarmens" gekauft. Meine Erwartungen als Leser waren, charmante, lehrreiche, pointierte Anekdoten und Abhandlungen über die überflüssigen Dinge des Lebens zu lesen. Dass von Schönburg dazu durchaus fähig ist, zeigt das bereits erwähnte Vorgängerbuch. Hier konnte der Autor allerdings nur teilweise diese Erwartungen erfüllen.
Man fühlt sich zeitweise noch an die besseren Tage erinnert, wenn von Schönburg unter dem Stichwort Butler beispielsweise an das Märchen Froschkönig erinnert. Heinrich, der treue Diener des Froschkönigs empfindet tiefen Gram über das einstige Schicksal seines Herrn im Tümpel sein Herz tut im Märchen einen Knall, als das eiserne Band der Trauer darum zerreißt. Süffisant setz von Schönburg hinzu: Würde das Märchen heute spielen, würden den Prinz Schlagzeilen empfangen wie: "Der Prinz und sein schmutziges Leben im Sumpf- jetzt packt Heinrich aus."
Neben einzelnen gelungenen Stichpunkten bleiben viele jedoch an der Oberfläche stecken und schöpfen ihr Potential bei weitem nicht aus. Fällt von Schönburg zu einem gesellschaftlichen Phänomen wie dem unsäglichen Lottospielen nichts anderes ein, als eine laue, dröge Anekdote, dass seine Frau Lotto spielen wollte, weil 25 Millionen Euro im Jackpot waren? Und dass von Schönburg nicht wisse, was er mit 25 Millionen überhaupt anfangen solle, weil sein Kühlschrank nicht genügend Platz für 5 Tonnen Kaviar biete? Jeder Journalist (von denen ich übrigens auch einer bin) hätte aus diesem Thema und vielen weitaus mehr herausholen können.
Und dieses trifft, pars pro toto, auch auf viele andere Stichworte des Bandes zu. Fällt dem Autor zu einem gesellschaftlichen Phänomen wie dem sprichwörtlichen Wellness-Wahn nicht mehr ein als folgende zwei Zeilen: "Wellness hat massenhaft Anhänger, weil es perfekt in unseren bewegungslosen Alltag passt. Passivität als Leistungssport." Aus dem Stichwort Wellness hätte jeder einigermaßen fähige Journalist eine Seiten füllende, unterhaltsame Kolumne geschaffen.
Wenn ich dem Autor einen journalistischen Rat geben dürfte, dann würde dieser lauten: dringend nochmal überarbeiten! Die drei Sterne gebe ich ihm deshalb, weil auch einige gelungene Stichworte dabei waren. Aber mehr als Mittelmaß ist dieses Bändchen leider nicht. Schade.
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