Richard Sharpe wird Zeuge eines Massakers an einem britischen Außenposten - verantwortlich ist ein englischer Offizier, der zur verfeindeten Marathen-Konföderation übergelaufen ist. Sharpe begibt sich auf die Jagd nach dem Verräter.
Dabei muss er tief ins Feindesland vordringen und wird bald selbst zum Gejagten. Sein Weg führt ihn zu dem kleinen Dorf Assaye, wo die englische Armee sich einer gewaltigen indischen Übermacht stellen muss. Unter den Reihen des Feindes ist auch der Überläufer. Sharpe wittert die Chance, ihn ein für alle Mal zu stellen.
Bernard Cornwell, geb. 1944 in London und in Wessex aufgewachsen, arbeitete lange Jahre erfolgreich als Reporter für das BBC-Fernsehen. 1980 folgte er seiner amerikanischen Frau nach Cape Cod, wo er bis heute lebt und schreibt. In den USA und England feierte Cornwell bereits Triumphe mit einer Romanserie über die napoleonischen Kriege. In Deutschland wurde er bekannt durch seine Artus-Trilogie.
Bernard Cornwell lives with his wife in Cape Cod.
Erneut spielen sich die Ereignisse im Rahmen der britischen-indischen Militärgeschichte ab. Genauer gesagt vier Jahre nach Sharpes Abenteuer bei Seringapatam. Der ehemalige Fußsoldat des 33. Regiments ist mittlerweile Sergeant und führt ein vergleichsweise ruhiges Leben als Hilfskraft in der Waffenkammer von Major John Stokes. Doch wie so oft im Leben von Richard Sharpe ist die nächste Schlacht nicht weit entfernt.
Während eines Besuchs in dem benachbarten britischen Außenposten von Chasalgaon wird er Zeuge eines schrecklichen Massakers. Major William Dodd, ehemaliger Soldat der East India Company und zum Tode verurteilter Deserteur, der zu der Marathen-Konföderation übergelaufen ist, lässt das Lager dem Erdboden gleichmachen, tötet jeden Mann, jede Frau und jedes Kind. Nur durch Zufall bleibt Sharpe am Leben und hat fortan nur noch ein Ziel: Rache. Die Chance diese zu erhalten, bietet sich ihm schneller als gedacht. Sein alter Freund Colonel McCandless wählt ihn aus, um Dodd, der sich mit seinen Truppen bei Ahmadnagar verschanzt hat, aufzuspüren und gefangen zu nehmen. Gemeinsam dringen sie tief ins Feindesland vor, nicht wissend, dass sie selbst zu Gejagten geworden sind. Denn der irre Sergeant Obadiah Hakeswill hat noch eine alte Rechnung mit seinem Erzfeind Sharpe offen. Bei Assaye sollen sich ihre Wege kreuzen ... und eine gewaltige Schlacht geschlagen werden.
Ich lasse mich selten zu Begeisterungsstürmen hinreißen, aber in diesem Fall bleibt mir einfach keine Wahl, denn der noch vergleichsweise ruhige Beginn entwickelt sich im weiteren Verlauf zu einer sich immer mehr zuspitzenden Story, die in einer Auseinandersetzung mündet, die schlichtweg sprachlos macht. Die Schlacht von Assaye ist ein Gemetzel sondergleichen, eine auf Papier gebrachte Collage der Gewalt und des Krieges, wie ich sie so nie zuvor gelesen habe. Man fühlt sich unwillkürlich an Filme wie "Gettysburg" oder "Der Patriot" erinnert, wenngleich selbst diese nicht an Cornwells epischen Stil heranreichen, der hier ein Porträt aus Blut, Rauch und Tod malt, das einem die Kinnlade runterklappen lässt. Regelrecht atemlos habe ich seine Schilderungen verfolgt, mich selbst als Fußsoldat inmitten heranmarschierender Schotten gefühlt. Und obwohl das Gefecht in diesem Dorf einen großen Teil des Buches umfasst, vermag an keiner Stelle Langeweile aufkommen.
Die Umgruppierungen von Bataillonen, das Aufpflanzen von Bajonetten und aufprotzen von Kanonen zieht genauso in den Bann, wie die persönlichen Konflikte der Figuren. Auch diese hat Cornwell hervorragend ausgearbeitet. So nimmt u.a. die Entwicklung Sharpes hier seinen Fortgang, der den Willen entwickelt weiterzukommen und insgeheim eine Karriere zum Offizier anstrebt. Und selbst neue Charaktere wie Dodd oder der Hannoveraner Pohlmann fügen sich gut ein, werden wie üblich nicht schwarz-weiß gezeichnet, sondern als Menschen dargestellt. Das Ende des Buches ist dann nicht nur prädestiniert für die Leinwand, sondern treibt einem förmlich zur Lektüre des nachfolgenden Bandes.
Insgesamt ist "Sharpes Sieg" ein eindrucksvolles, historisches Schlachtenepos mit Tiefgang, das einige emotionale und richtungweisende Momente für den weiteren Verlauf der Reihe enthält und mich auf allerbeste unterhalten hat. Ein absolutes Muss für alle Fans von militärhistorischen Geschichten. So steht's schon in der Bibel.
Immer wieder ein Leseerlebnis
Bewertung aus Karlsruhe am 16.09.2009
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Die Sharpe-Reihe besteht aus beinahe 20 Büchern, die trotz ihrer hohen Anzahl kaum langweilig werden. Sharpe's Sieg ist dabei ein ausgesprochen guter und in Cornwell-Manier genial beschriebener historischer Roman, der durch Spannung, überraschende Wendung und haarkleine Beschreibung der damaligen Kriegsführung fesselt und der in die frühe Geschichte von Richard Sharpe einführt. Einfach toll.
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