Das meinen unsere Kund*innen
Ein gute Buch das ich gerne gelesen habe.
Margot Wendel aus München am 21.11.2008
Bewertet: Buch (Kunststoff-Einband)
Bei dem Autor ist ein Trauma (griechisch: Wunde) ein Ereignis, das ihm in seiner Entsetzlichkeit überwältigt und seelisch verletzt hat. Kriegserlebnisse können somit ebenso Traumata auslösen wie Naturkatastrophen, Gewalt, Folter oder Missbrauch.
Mit einer gewissen Zeitverzögerung, manchmal sogar erst Jahre später kann sich eine posttraumatische Belastungsstörung entwickeln. Sie geht mit körperlichen und seelischen Beschwerden einher. Die Traumatisierten erleben die Schrecken immer wieder, haben Albträume und Schlafstörungen, werden depressiv, greifen zur Flasche oder zu Tabletten, sind reizbar, fühlen sich schuldig, stumpfen emotional ab und haben Schwierigkeiten, Bindungen zu anderen Menschen einzugehen.
Der Autor beschreibt das ein Trauma keine Krankheit ist, sondern eine normale Reaktion auf ein außergewöhnliches Erlebnis. In etwa der Hälfte der Fälle gelingt es den Betroffenen, das Erlebte ohne professionelle Hilfe zu bewältigen. Klingen die beschriebenen Symptome aber auch nach mehreren Monaten nicht ab, hat sich wahrscheinlich eine posttraumatische Belastungsstörung entwickelt. Dann kann eine psychotherapeutische Behandlung ratsam sein.
Sie soll den Betroffenen helfen, das Erlebte auszusprechen, die Erinnerungen verarbeiten und in die Lebensgeschichte einzuordnen und mit den damit verbundenen Ängsten und Gefühlen umgehen zu lernen.
Der Autor schreibt das er funktionierte und wollte die Eltern, die schon genug zu tun hatten, nicht belasten. Er war brav, um ihren Kummer nicht noch zu verstärken. Die eigenen Gefühle? "Verdrängt." Später, oft Jahrzehnte später, kommen die Magenschmerzen, Migräne, unerklärliche depressive Verstimmungen, Ängste, die schon bei Flugzeug- oder Sirenengeräuschen, in das Bewusstsein brechen, Panik - fast alle kennen das.
Heute fragt er sich, warum er so lange geschwiegen hat? Wollte oder durfte er nicht darüber reden? Beides. Er hatte Mitgefühl mit seiner Mutter. Sie erzählte immer wie furchtbar es für Sie war ohne dabei zu berücksichtigen, dass er mit seinen 5 Jahren alles miterlebt hat.
Schicksalhafte Einzelheiten bleiben aus und die Erzählungen enden meistens mit Lobeshymnen für die Zeit unter Hitler und das es kaum Kriminalität und Vergewaltigungen gab.
Die Frauen konnten ohne Angst nachts auf die Straße gehen.
Seine Mutter gönnt sich auch heute noch kein Mitgefühl mit ihm. Das Grauen hatte ja seinen Ausgang von ihrer eigenen Regierung genommen, der die Eltern jahrelang zugejubelt hatten oder gegen die sie zumindest nicht protestiert haben.
Ein gutes Buch das den Titel "Kriegskinder" " Bombenhagel überlebt, Karriere gemacht und mit Burn-out bezahlt. " Aufgewachsen mit den Wunden des Krieges " bestens trifft. Ich vergebe 5 Sterne.