Schubumkehr
Band 2694

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Roman

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Beschreibung

Details

Einband

Taschenbuch

Erscheinungsdatum

27.04.1997

Verlag

Suhrkamp

Seitenzahl

192

Maße (L/B/H)

17,5/10,6/1,5 cm

Beschreibung

Details

Einband

Taschenbuch

Erscheinungsdatum

27.04.1997

Verlag

Suhrkamp

Seitenzahl

192

Maße (L/B/H)

17,5/10,6/1,5 cm

Gewicht

124 g

Auflage

8. Auflage

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-518-39194-5

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Eine Trilogie endet...

Zitronenblau am 13.11.2011

Bewertungsnummer: 752670

Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Menasses "Schubumkehr" ist der letzte Teil seiner Trilogie der Entgeisterung. Im Roman werden im wesentlichen zwei Handlungsstränge erzählt, nämlich der des Protagonisten aus dem ersten Buch der Trilogie, der alternde Roman, der aus Sao Paulo nach Österreich zurückkehrt und im Landhaus seiner Mutter in der Gemeinde Komprechts ein Jahr nach einen unerhörten Zwischenfall (daher könnte man "Schubumkehr" auch einen Novellencharakter zuweisen) das einjährige Geschehen dort vor dem Mauerfall per Videotagebuch aufnimmt, sowie der des hiesigen Bürgermeisters Adolf König, der, wie gedeutet, gleich anfangs versehentlich die tschechische Grenze durchbricht und im Verlauf des Buches, bis zur historischen Wende versucht, die einstig blühende Gemeinde um ihre Glasfabrik zu rehabilitieren, obschon dieses Projekt Unmut auf sich zieht, der im Laufe des Buches episodenhaft diesen zu bestimmen droht. Zwar möchte ich an dieser Stelle nicht en detail auf diese Inhalte eingehen, zu nennen sei aber der Vergiftungsversuch oder die beiläufig beschriebene Enteignung der "Engel" der Steinmetzwitwe, und aufkommende Gewalt...). Postmodern wirken die Passagen, in denen jemand die Videos von Romans Tagebuch ansieht und diese dialogisch kommentiert. Roman selbst, an dem des Lesers Herz wohl noch aus "Vorzeit" hängt, ist nicht nur Chronist des Geschehens, er bleibt Menasses Prototyp des "Helden" eines Rückentwicklungsromans. Die Rückkehr ins mütterliche Heim und auch die Art, wie sie ihn einem Kinde gleich behandelt, dass er geistig verfällt, kulminiert - vielleicht auch ein stilistischer Gag im Sinne der Schubumkehr - bereits im zweiten Passus des ersten Kapitels - in Gewalt und der Tragödie des verschwundenen Wissens... Der Roman bekommt infolge seiner Montagetechnik aber auch aufgrund seiner episodenhaften Struktur einen stilistische Bruch vor dem Hintergrund der beiden vorangegangenen Romane. Menasse schreibt Roman nicht allein die Hauptrolle zu. Vielmehr strebt das Buch nach historischer Integration, es will teilhaben am real-geschichtlichen Geschehen. Dies zerstört m.E. aber auch die eskapistische Atmosphäre einer Bar jeder Hoffnung im fernen Sao Paulo. Zurück zur Realität? Wo sind dann aber die Verflechtungen, die Bezüge zum brasilianischen Leben? "Schubumkehr" könnte quasi für sich allein stehen. Die Trilogie wird durch den Roman nicht vollendet, sondern leider - wie ich denke - unehrlich. Am Ende riecht es danach, dass der Autor nur noch schnell auf den Zug des Wenderomans aufspringen wollte...
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Eine Trilogie endet...

Zitronenblau am 13.11.2011
Bewertungsnummer: 752670
Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Menasses "Schubumkehr" ist der letzte Teil seiner Trilogie der Entgeisterung. Im Roman werden im wesentlichen zwei Handlungsstränge erzählt, nämlich der des Protagonisten aus dem ersten Buch der Trilogie, der alternde Roman, der aus Sao Paulo nach Österreich zurückkehrt und im Landhaus seiner Mutter in der Gemeinde Komprechts ein Jahr nach einen unerhörten Zwischenfall (daher könnte man "Schubumkehr" auch einen Novellencharakter zuweisen) das einjährige Geschehen dort vor dem Mauerfall per Videotagebuch aufnimmt, sowie der des hiesigen Bürgermeisters Adolf König, der, wie gedeutet, gleich anfangs versehentlich die tschechische Grenze durchbricht und im Verlauf des Buches, bis zur historischen Wende versucht, die einstig blühende Gemeinde um ihre Glasfabrik zu rehabilitieren, obschon dieses Projekt Unmut auf sich zieht, der im Laufe des Buches episodenhaft diesen zu bestimmen droht. Zwar möchte ich an dieser Stelle nicht en detail auf diese Inhalte eingehen, zu nennen sei aber der Vergiftungsversuch oder die beiläufig beschriebene Enteignung der "Engel" der Steinmetzwitwe, und aufkommende Gewalt...). Postmodern wirken die Passagen, in denen jemand die Videos von Romans Tagebuch ansieht und diese dialogisch kommentiert. Roman selbst, an dem des Lesers Herz wohl noch aus "Vorzeit" hängt, ist nicht nur Chronist des Geschehens, er bleibt Menasses Prototyp des "Helden" eines Rückentwicklungsromans. Die Rückkehr ins mütterliche Heim und auch die Art, wie sie ihn einem Kinde gleich behandelt, dass er geistig verfällt, kulminiert - vielleicht auch ein stilistischer Gag im Sinne der Schubumkehr - bereits im zweiten Passus des ersten Kapitels - in Gewalt und der Tragödie des verschwundenen Wissens... Der Roman bekommt infolge seiner Montagetechnik aber auch aufgrund seiner episodenhaften Struktur einen stilistische Bruch vor dem Hintergrund der beiden vorangegangenen Romane. Menasse schreibt Roman nicht allein die Hauptrolle zu. Vielmehr strebt das Buch nach historischer Integration, es will teilhaben am real-geschichtlichen Geschehen. Dies zerstört m.E. aber auch die eskapistische Atmosphäre einer Bar jeder Hoffnung im fernen Sao Paulo. Zurück zur Realität? Wo sind dann aber die Verflechtungen, die Bezüge zum brasilianischen Leben? "Schubumkehr" könnte quasi für sich allein stehen. Die Trilogie wird durch den Roman nicht vollendet, sondern leider - wie ich denke - unehrlich. Am Ende riecht es danach, dass der Autor nur noch schnell auf den Zug des Wenderomans aufspringen wollte...

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von Robert Menasse

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